Schlaganfallmedizin im LK Mistelbach-Gänserndorf: Expertise für Gefäßentzündungen

MISTELBACH –Die neueste Diagnose- und Therapieleitlinie für Gefäßentzündungen im Gehirn sind unter Beteiligung der Abteilung für Neurologie des Landesklinikums Mistelbach-Gänserndorf entstanden.

Der Schlaganfall ist nach Herzinfarkt und Krebserkrankungen die dritthäufigste Todesursache und außerdem die führende Ursache für bleibende Behinderungen im Erwachsenenalter. Die häufigste Form ist der ischämische Schlaganfall, ein Hirninfarkt, der durch eine Minderdurchblutung des Gehirns ausgelöst wird. Meist ist hier ein Blutgerinnsel verantwortlich, welches ein Blutgefäß verstopft und zu einer Sauerstoffunterversorgung führt.

Zu den selteneren, aber schwerwiegenden Ursachen zählen Gefäßentzündungen, die die hirnversorgenden Gefäße, aber auch zusätzlich jene in anderen Körperteilen betreffen können. Bei dieser Art der Schlaganfälle treten nicht nur die bekannten akuten neurologischen Ausfälle wie Gesichts- und Halbseitenlähmung, Sprach- oder Gleichgewichtsstörungen auf. Viele Patienten mit einer Gefäßentzündung als Ursache des ischämischen Schlaganfalls berichten über starke Kopfschmerzen und/oder zunehmende Einschränkung der Gedächtnisfunktionen und manche weisen sogar psychiatrische Auffälligkeiten auf.

„Erst in den letzten Jahren wurden die wissenschaftlichen Erkenntnisse hierzu erweitert, umso wichtiger war es, dass nun weltweit einzigartige Diagnose- und Therapierichtlinien auf Basis dieser Evidenz erstellt wurden“, berichtet Prim. Univ.-Prof Dr. Johann Sellner, MBA FAAN FEAN, Leiter der Abteilung für Neurologie am Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf. Er hat als Vertreter der österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) an dieser Leitlinie mit dem Titel „Zerebrale Vaskulitis und zerebrale Beteiligung bei systemischen Vaskulitiden und rheumatischen Grunderkrankungen“ unter Federführung von Prof. Dr. Markus Krämer, Essen, und Prof. Dr. Peter Berlit, Berlin, von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) mitgearbeitet.

„Die Nominierung für die Mitarbeit an dieser wichtigen Leitlinie zeugt von der hohen klinischen Expertise der Abteilung. Die korrekte Diagnose und eine individualisierte Therapie reduzieren das Risiko wiederkehrender Schlaganfälle“, so der interimistische Ärztliche Direktor Prim. Dr. Ronald Zwrtek, MBA MAS.

Die klinische und wissenschaftliche Expertise der Abteilung ist überregional bekannt, bildet einen Grundpfeiler des Landesklinikums und zieht motivierte ärztliche und pflegerische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Die Patientinnen und Patienten profitieren vom eingespielten Neurologenteam in der Notaufnahme und auf der Schlaganfallstation, sowie von der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen internistischen und radiologischen Fachkollegen im Hause.

Eine Vielzahl von Untersuchungen ist notwendig um die spezifische Ursache der Entzündungen der Gefäße zu bestätigen. Hierzu zählen manchmal auch die selektive Angiographie der Hirngefäße, die Abnahme von Nervenwasser oder eine Hirnbiopsie. „Bei besonderen diagnostischen Fragestellungen arbeiten wir mit anderen NÖ Landes- und Universitätskliniken zusammen. Dies gewährleistet eine zeitgemäße und leitlinienkonforme Behandlung“, so Prim. Univ.-Prof Dr. Johann Sellner, MBA FAAN FEAN.

 

Zum Nachlesen: Quelle: DGN One | Leitlinie Details

 

BILDTEXT
Der interimistische Ärztliche Direktor Prim. Dr. Ronald Zwrtek, MBA MAS gratuliert Prim. Univ.-Prof Dr. Johann Sellner, MBA FAAN FEAN zur Mitarbeit an der Erstellung der Leitlinie.

 

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