Feierliche Eröffnung der Gedenk- und Grabstätte für Sternenkinder

TULLN – In einer würdevollen, interreligiösen Segnung wurde Tullns neu errichtete Sternenkindergedenkstätte eröffnet. Diese soll für Betroffene und Hinterbliebene nicht nur einen Ort der Erinnerung schaffen, sondern auch eine ehrenvolle Bestattung von jenen Kindern, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind, ermöglichen.

„Statt ein Kind in die Arme zu nehmen, legen wir es ins Grab. Das ist für uns unbegreiflich. Es ist gut, nun für das Unbegreifliche einen Ort zu haben – einen sichtbaren Ort für den unsichtbaren Schmerz“, so Dr. Lydia Lauxmann, evangelische Pfarrerin für die Gemeinde Tulln bei der Segnung der neu errichteten Grabstelle am Tullner Parkfriedhof. Vertreterinnen und Vertreter der römisch-katholischen, evangelischen, orthodoxen und muslimischen Religions- und Glaubensgemeinschaften sprachen gemeinsame Segensworte und Gebete für die feierliche Errichtung der Grabstätte. Bereits vor vielen Jahren entstand der Wunsch seitens des Universitätsklinikums Tulln, allen voran der Klinischen Psychologin Mag. Viktoria Wentseis, am öffentlichen Friedhof einen Ort zu schaffen, an welchem Eltern und Angehörigen die Möglichkeit gegeben wird, sich von ihren Sternenkindern zu verabschieden und ihrer zu gedenken. Gemeinsam mit der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe und der Seelsorge des Klinikums begann das Projekt „Sternenkindergedenkstätte“, für dessen Realisierung sich vor allem Dipl. KH-BW Andreas Mikl stark einsetzte. Nachdem Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk und die Stadtgemeinde Tulln ohne großen Formalitäten eine passende Stelle am Tullner Parkfriedhof zur Verfügung stellte, setzten sich Lehrlinge des Lehrberufs Steinmetztechnik und Steinmetz der LBS Schrems ab Februar 2022 in einem fächerübergreifenden Projekt mit der Thematik „Sternenkinder – die Erinnerung leben lassen…“ auseinander. Der Grabstein, der nun die Sternenkindergedenkstätte ziert, wurde von diesen Lehrlingen entworfen und von der Firma Breitwieser gestaltet. Die Begrünung erfolgte in weiterer Folge durch die Gärtnerei Starkl, die Firma Krahglas aus Seitenstetten hat die neun Glassterne an der Rückwand gestaltet. Die Grabpflege wird dankenswerterweise die Stadtgemeinde Tulln übernehmen.

Betroffene Eltern haben die Möglichkeit, ihr Sternenkind in diesem Grab beisetzen zu lassen oder den Platz als Ort des Gedenkens zu nutzen. Neben der bereits seit Jahren stattfindenden Sternenkindergedenkfeier Mitte Oktober im Universitätsklinikum Tulln wird in Zukunft zwischen dem Muttertag und dem Vatertag eine überkonfessionelle Gedenkfeier am Sternenkindergrab stattfinden. Informationen über die jeweiligen Termine gibt es unter tulln.lknoe.at/fuer-patienten/sternenkinder.

 

 

BILDTEXT

Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgemeinde Tulln, des Universitätsklinikums Tulln, der Landesberufsschule Schrems sowie die spirituellen Brückenbauer.

 

Gruppenfoto: 1.v.l.: Pflegedirektorin UK Tulln Cornelia Palmetzhofer, MSc, 2.v.l.: Stadträtin Elfriede Pfeifer, erste Reihe: Seelsorge des UK Tulln, Christian Binder, Fachschullehrer LBS Schrems, ganz rechts Mag. Viktoria Wentseis, Klinische Psychologin UK Tulln.

1.v.r.: Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk, 2.v.r.: Dipl. KH BW Andreas Mikl, Kaufmännischer Direktor UK Tulln.

 

 

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Universitätsklinikum Tulln
Viola Hirschbeck
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